Locarno Filmfestival

Grafik Wettbewerb


ZIEL
Teilnahme am Wettbewerb für die 75. Ausgabe. In den Formaten F12, F4 und F24

AUFGABEN & UMSETZUNG
Grafikkonzept und Umsetzung mittels gelbem und schwarzem Papier und Fingerabdrücken im Leopardenmuster in gelben und schwarzer Stempelfarbe. Die Formen als Details vom Leoparden, welche eine abstrakte Form eines “L”‘s abbilden, stehen für das vordergründige Motiv.


Concept: Die 75. Ausgabe des berühmten Filmfestivals soll sich auch grafisch im Stil der analogen Grafik in neuer Interpretation darstellen.

Es wurde mit Grundfarben des Leoparden gearbeitet. Die Fellmusterung wurde mit Fingerabdrücken interpretiert. Bei den einzelnen Formaten wurde mit Körperformen des Leoparden gearbeitet.

FINGERABDRÜCKE
Da ich 7 Jahre den Schweizer Filmpreis mitorganisieren durfte, hatte ich auch auf professioneller Ebene die Möglichkeit mich intensiv mit Filmen und Festivals zu befassen. Jede filmschaffende Person hinterlässt ihre Handschrift bei der Erzählung einer Geschichte, fiktional oder dokumentarisch. Dem wird hier durch die Umsetzung des Fellmusters anhand von Fingerabdrücken Rechnung getragen: Filmschaffende prägen durch ihr Tun die Szene mit ihrem eigene Duktus. Gezeigte Filme prägen somit auch die 75. Ausgabe des Locarno Film Festivals zusammen und ergeben jedes Jahr ein neues Bild im „Muster des Leoparden“.

Fingerabdrücke in diesem Kontext können aber auch anders gelesen werden: Film berührt! Gerade in aktuellen Zeiten in denen Händeschütteln verpönt, Abstand wahren und Hände desinfizieren an der Tagesordnung ist und somit kollektiver Filmgenuss erschwert wird, brauchen wir Nähe. Und das kann Film! Mit seinen Geschichten und konstruierten Welten. Film ermöglicht emotionale Teilhabe und spontane Fluch des Pandemie bedingten Alltags.

Zusätzlich soll die Herangehensweise in analoger Art, den Film auch als Handwerk verstanden werden, der – wie dieses Plakat auch – digital nachbearbeitet wurde.

FORMEN
Die Formen stellen den Leopard, ein Bein des Leoparden und den Schwanz dar. Sie greifen randabfallend in mit der jeweiligen Farbinversion in das Bild ein. Sie sind jeweils so angeordnet, dass sich ein abstraktes „L“ daraus lesen lässt, was für Locarno oder eben Leopard spricht und das Bild in 2 Teile trennt. Die Grenze als „L“ dargestellt, kann als kurzer Ausbruch aus dem Alltag und Eintauchen in eine filmische Welt gesehen werden.

FARBEN
Es wurde mit inversen Farbinversionen von gelb und schwarz gearbeitet. Dies auch mit der Absicht, ein weiteres aktuelles Thema aufzugreifen: die Diversität – auch im Film und auch in der Gesellschaft. Eine Fellfarbe oder eben Hautfarbe sollte keine Wertung ergeben, sondern eher das Bild – hier im Bild, metaphorisch gesehen die Gesellschaft realer, farbiger und diverser abbilden.


2022


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